Vielfältige Herausforderungen und Probleme prägen die Lebenslage geflüchteter Menschen. Sie zu unterstützen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, bei der auch Kinder-, Jugend- und Jugendsozialarbeit wichtige Beiträge leisten: über 30 Prozent der geflüchteten Menschen sind Kinder, Jugendliche und junge Volljährige.
Sie kommen zum Teil allein und teils mit Familienangehörigen. Neben allgemeiner Versorgung und Zugang zum Bildungssystem ist eine gelingende Integration der jungen Menschen in das Gemeinwesen wichtig. Dafür sind die Einrichtungen und Institutionen der Kinder- und Jugendarbeit sowie Jugendsozialarbeit besonders geeignet – mit ihren Bezügen im Sozialraum, ihren bildungsorientierten Angeboten und ihren vielfältigen Begegnungs- und Beteiligungsmöglichkeiten.
Zielgruppe dieser Qualifizierung sind Fachkräfte der Offenen, Kommunalen und Verbandlichen Kinder- und Jugendarbeit, der Mobilen Jugendarbeit und der Schulsozialarbeit aus allen Schularten.
Von Grundlagen bis Train the Trainer – 2019/2020
Die Fortbildung richtet sich an Fachkräfte und Multiplikator*innen der Kinder-, Jugend- und Jugendsozialarbeit, die sich speziell für die Arbeit mit geflüchteten jungen Menschen fortbilden wollen oder die als Trainer*innen ihr Wissen in diesem Bereich weitergeben möchten.
Im Vordergrund der Qualifizierung steht, die Handlungssicherheit der pädagogischen Mitarbeitenden in der Arbeit mit geflüchteten jungen Menschen zu stärken. Die Module vermitteln dazu Basiswissen wie rechtliches Grundlagenwissen und geben Raum zur Reflexion spezifischer Fragen der kulturellen Sensibilisierung sowie Anregungen für die Praxis.
Aufbau der Qualifizierung
Die Qualifizierung ist modular aufgebaut. Nach der Teilnahme am Grundmodul können weitere Module individuell aufbauend gebucht werden – es muss mindestens ein Aufbaumodul belegt werden, um die Basisqualifizierung abzuschließen. Mit dem Grundmodul, dem Aufbaumodul Ehrenamt, mindestens einem weiteren Aufbaumodul und einer Praxiseinheit kann die Fortbildung mit dem Zertifikat „Trainer*in in der Arbeit mit jungen Geflüchteten“ abgeschlossen werden. Damit können Qualifizierungen vor Ort selbst durchgeführt werden.
Basisqualifizierung Kinder- und Jugendarbeit mit jungen Geflüchteten: Grundmodul (zweitägig)
Das Grundmodul richtet sich an Fachkräfte, die eine Einführung in die Basisthemen wünschen. Im Vordergrund stehen Fragen kultureller Sensibilisierung, die Stärkung von Handlungskompetenzen sowie Anregungen und Know-How für die Praxis.
Themen
- Grundwissen über Aufnahmeverfahren, Asylrecht und Unterstützungsangebote
- Lebenswelten junger Geflüchteter und spezifische Belastungen, zum Beispiel unter gendersensibler Perspektive, Trauma und Umgang mit traumatisierenden Erlebnissen
- Kultursensibilität, interkulturelle Kompetenz, eigene Haltung und Positionierung
- Möglichkeiten und Grenzen: Zugänge, Resilienz- und Ressourcenarbeit
Die Fortbildung richtet sich an Fachkräfte und Multiplikator*innen der Kinder-, Jugend- und Jugendsozialarbeit, die sich speziell für die Arbeit mit geflüchteten jungen Menschen fortbilden wollen oder die als Trainer*innen ihr Wissen in diesem Bereich weitergeben möchten.
Termine für die Grundmodule: es sind aktuell keine Termine vorgesehen
Die Aufbaumodule im Überblick
Aufbaumodul Ehrenamt (eintägig)
Referent: Dirk Wehrhahn, Geschäftsführer Ev. Kreisbildungswerk Ludwigsburg
Termine:
- 07.03.2020 in Sigmaringen
Empowerment und Stärkenarbeit
Referentin: Simone Liedtke, Diplom-Pädagogin, Supervisorin und Coach (DGSv), Lehrcoach (systemische Gesellschaft)
Termin: 24.01.2020 in Biberach
Deeskalationstraining in der Arbeit mit jungen Geflüchteten
Referent: Christoph Budde, Dipl.-Sozialpädagoge (FH), Anti-Aggressivitätstrainer/Coolnesstrainer®
Termin: 19.02.2020 in Stuttgart
Methodik und Didaktik
Referentin: Sabine Pester, Dipl- Sozialpädagogin (BA), freiberufliche Interkulturelle Trainerin und Beraterin, Mitglied im Netzwerk Rassismuskritische Migrationspädagogik
Termin: 27.03.2020 in Stuttgart
Partizipation von und mit jungen Geflüchteten
Referentin: Maria Tramountani, Team des Landesjugendrings Baden-Württemberg
Termin: 28.03.2020 in Stuttgart
Handlungs- und Argumentationstraining
Referent: N.N., Team meX, Mit Zivilcourage gegen Rechtsextremismus
Termin: Februar 2020
Weiterqualifizierung "Trainer*in in der Kinder- und Jugendarbeit mit geflüchteten jungen Menschen"
Wer als Trainer*in zertifiziert werden möchte, belegt zwei Aufbaumodule: Das Aufbaumodul Ehrenamt ist verpflichtend, ein weiteres kann frei aus dem Angebot gewählt werden. Abschließend ist eine Praxiseinheit zu absolvieren, die eigenständig vor- und nachbereitet wird. Die Dauer beträgt zwischen einem halben und ganzen Tag. Sie wird als Qualifizierungsmaßnahme vor Ort unter Fachbegleitung der Akademie der Jugendarbeit BW durchgeführt und ausgewertet.
Nach Einsendung einer schriftlichen Dokumentation der durchgeführten Praxiseinheit (Umfang ca. 5 Seiten) oder der Teilnahme an einem moderierten Abschlusskolloquium mit integrierter Fallarbeit in der Gruppe wird das Zertifikat ausgehändigt.
Termine Abschlusskolloquium
- 20.06.2020 (Ravensburg)
- 8.07.2020 (Stuttgart)
Schriftliche Dokumentation
statt Kolloquium, Einzureichen bis 01.07.2020
Kosten
Grundmodul:
90,- € (inkl. Übernachtung und Verpflegung)
Aufbaumodul:
30,- € für eintägige Aufbaumodule (inkl. Verpflegung)
Downloads
Eine Übersicht über den Ablauf der gesamten Schulung gibt es hier: www.jugendakademie-bw.de/basisquali-jugendarbeit-flucht oder im Flyer (PDF-Download)
Übersicht über unsere Aufbaumodule als Flyer Flyer (PDF-Download)
Die Qualifizierung wird unterstützt durch das Ministerium für Soziales und Integration aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg im Rahmen des Programms „Integration durch Bürgerschaftliches Engagement und Zivilgesellschaft“.
Die Qualifizierung wird von der Akademie der Jugendarbeit Baden-Württemberg e.V. in Kooperation mit verschiedenen Partnern vor Ort durchgeführt: den Kreisjugendringen Ravensburg, Biberach und Sigmaringen, Internationales Forum Burg Liebenzell.
Das Konzept der Basisqualifizierung wurde in Kooperation mit dem KVJS-Landesjugendamt und der LAG Jugendsozialarbeit entwickelt.